Geschichtsverein Klein-Winternheim

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Sonderausstellung 2014


Sonderausstellung 2014

Der Geschichtsverein gedenkt in einer kleinen Sonderausstellung im Heimatmuseum dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und deren furchtbaren Folgen. In wenigen Sätzen werden die  verhängnisvollen Ursachen gestreift. Der Schwerpunkt der Sonderausstellung liegt auf den umfangreichen Vorbereitungen eines zu erwartenden Krieges. Geheime militärische Aufmarschpläne wurden geplant und entworfen. Unter größter Geheimhaltung entstand in Mainz ein Bollwerk und in Rheinhessen die Selzstellung, eine der wichtigsten Festungen des Deutschen Reiches. Die Anlage erstreckte sich von Ingelheim über Mainz bis nach Nierstein, bestand aus 14 großen Forts und mehr als  350 modernen Festungswerken, sowie einem eigenen Eisenbahnnetz. Eine zentrale Weichenstellung des Schmalspurnetzes  befand sich in der Klein-Winternheimer Gemarkung über dem Eisenbahntunnel.

Am 2. September 1912 feuerten Kanonen  der 25. Feldartillerie-Brigade in einem Übungsschießen ihre Geschosse in die zu einem Truppenübungsplatz ausgewiesenen Gemarkungen Bretzenheim, Hechtsheim, Marienborn, Ebersheim und Klein-Winternheim.  Ein weiteres Übungsschießen war für den 18. Januar 1913 durch das Fußartillerie-Regiment Nr. 18 angesagt. Durch das 1. Nassauische Feldartellerie-Regiment Oranien fanden weitere Scharfschießübungen im Januar und Februar 1914 statt. Gefeuert wurde vom Stadtrand   Mainz (Wildbachgraben) in einem knappen Abstand  (ca. 250-500  m) ostwärts entlang der Pariser Straße in Richtung Klein-Winternheim bis kurz vor Nieder-Olm. Militärposten sicherten das Gelände ab. Die Schießkarte mit den Kanonenstellungen und den Absperrzonen ist in der Ausstellung einzusehen.

In einer Bildergalerie werden wehrpflichtige junge Männer nach der Musterung und während der Ausbildung gezeigt.  Die Wehrpflicht im Deutschen Kaiserreich (1871-1914) begann mit dem 17. Lebensjahr und endete mit dem vollendeten 45. Lebensjahr. Als der Krieg ausbrach, hatte die Mehrheit der männlichen Bevölkerung bereits ihren Dienst geleitstet, bzw. standen als Reservisten zur Verfügung. So gab es ein großes „Hurra“ als der Krieg endlich begann und es meldeten sich sehr viele Männer freiwillig zum Kriegsdienst, um zu kämpfen. Sie glaubten an einen schnellen Sieg.  Doch schon nach zwei Monaten waren etwa 3,5 Millionen Soldaten gefallen oder verwundet.

Auf deutschem Boden fanden im 1. Weltkrieg nur in Ostpreußen schwere kriegerische Kämpfe statt. Die 1. Russische Armee  brach am 17.8.1914 im Osten auf breiter Front an der Grenze zwischen den Städten Gumbinnen und Goldap ein. Von Süden schritten die Russen in Neidenburg ein. Kosaken plünderten und zerstörten viele Geschäfte und Häuser. In der Schlacht vom 26. bis 31. August und vom 6. bis 15. September konnten die russischen Armeen bei Tannenberg und Masurischen Seen unter dem Kommando von General Paul von Hindenburg entscheidend geschlagen werden. 120 000 Deutsche Soldaten kämpften gegen 250 000 Russen. 92 000 russische Soldaten wurden gefangengenommen und ca 6 800 auf dem Schlachtfeld beigesetzt. Auf deutscher Seite waren etwa 4 000 Soldaten gefallen. Unter der deutschen Bevölkerung  war der „Mythos Hindenburg“ entstanden. Auf vier großen Bilderrahmen wird  diesem Krieggeschehen gedacht, welches sogar mit dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk am 3. März 1918 zwischen Rußland und den Mittelmächten abschloss. Dieser Vertrag wurde dann durch den Versailler Vertrag kassiert.

Mit einer Postkartensammlung unter dem Titel: „Der Kaiser hat gerufen!“ ist nachzuvollziehen, wie die patriotische Einstellung der Bevölkerung manipuliert wurde. Auch die vielen Postkarten, welche die Klein-Winternheimer Soldaten fast täglich aus dem Kampfgebiet in Frankreich nach Hause schickten, ist sehenswert. Damals war es doch der aktuellste persönliche Nachrichtenaustausch.

So ist in dieser kleinen Sonderausstellung zu verfolgen, wie das dörfliche Leben mit dem Überlebenskampf der Lieben an der Front verbunden war und die große Anteilnahme der gesamten Gemeinde am Tod der dreizehn Klein-Winternheimer jungen Soldaten, die ihr Leben auf dem Schlachtfeld in Frankreich ließen, war überwältigend und beeindruckend. Eine Erinnerungstafel wurde für die Gefallenen entworfen und in der Katholischen Kirche zum Gedenken aufgehängt.

Winfried Büttner

 

 

Sonderausstellung 2013

 

Der Geschichtsverein hat sich für 2013 die Themen  Stammlisten und Bilder von Klein-Winternheimer Bürgern und eine Auswahl von technischen Geräten im 20. Jhd ausgesucht.

Bugner, Eckert, Fleck, Gabel, Kapp, Kissel, Sieben, diese Namen sind in der Gemeinde seit Jahrhunderten bekannt.

Viele Jahre hat der Vorsitzende des Vereins, F.J. Becker, Namen, Zusammenhänge und Geburts- und Todesdaten zusammengetragen. Zuerst waren es nur Kirchenbücher die durchforstet wurden, dann ab Ende des 18. Jahrhunderts kamen auch Standesamtseintragungen dazu.  Auch Informationen von Klein-Winternheimer Bürgern und Dokumente aus der eigenen Familie wurden eingearbeitet.

Ein weiterer Teil der Ausstellung sind Klassenbilder der Schuljahrgänge 1878-1920 jeweils mit einer Liste, auf der die Namen der abgebildeten Personen aufgezeichnet sind.

Geht man weiter durch die Ausstellung, sieht man verschiedene technische Geräte aus dem 20. Jahrhundert. Diese Exponate hat Walter Hackl über viele Monate zusammen getragen. Viele Ausstellungsstücke kamen aus seinen eigenen Beständen. Auch Bürger aus Klein-Winternheim vervollständigten diesen Teil der Ausstellung.

 

 


2012 - Doppelausstellung Geschichtsverein und Turnverein

Olympische und TV Sportgeschichte erleben

 

Am Ostersonntag 2012 wurde im Heimatmuseum Klein-Winternheim die Doppelausstellung „Sport“ eröffnet, die bis zum Jahresende präsentiert wird. Geschichts- und Turnverein haben diese in Kooperation vorbereitet und zeigten lokale und olympische Sportgeschichte.

Zahlreiche Besucher haben sich zur Eröffnung eingefunden, als der 1. Vorsitzende des Geschichtsvereins, F.J. Becker, einleitende Worte sprach. Frau Ortsbürgermeisterin Ute Granold (MdB), lobte den Rückblick des Turnvereins mit den Worten: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann mit der Zukunft nicht umgehen“. Auch der 1. Vorsitzende des Turnvereins, Jürgen Fleischmann, sprach über die Tradition der Turnvereine in Klein-Winternheim seit 1848 und über die Wiedergründung in 1986. Er hielt eine kurze Rückschau über die Anfänge der Turnbewegung, insbesondere die politischen Aktionen der Turner, die auch 1850 zum vorläufigen Verbot der Vereine führte und leitete damit über zum zweiten Teil der Ausstellung „Olympia München 1972“. Hier war der Geschichtsverein aktiv und zeigt aus der Sammlung von Winfried Büttner eine Plakatserie, Originalunterlagen des Organisationskomitees, illustriert mit Briefmarken zu den Olympischen Spielen in München und u. a. auch das „Drehbuch“ zur Eröffnungsfeier. Winfried Büttner, der München hautnah erlebte, erläuterte diesen Teil der Ausstellung.

Beim Gang durch die Räumlichkeiten wurde man schon im Treppenhaus von Turnvater Friedrich Jahn auf die Ausstellung eingestimmt. Es wurden den Besucherinnen und Besuchern Bilder, Urkunden, Pokale und Exponate aus dem 19. und den Anfängen des 20. Jahrhunderts ebenso anschaulich präsentiert, wie für die Zeit des 1986 wiedergegründeten Turnvereins.

 


2011 - Kirchenfest der Katholischen Pfarrei Sankt Andreas


Obwohl die eigentliche Geschichte der Kirche bis in das Jahr 1000 zurückreicht, wird 110 Jahre Sankt Andreas gefeiert, da die Kirchenerweiterung im Jahre 1901 beendet war.

Um eine Ausstellung zu diesem Thema realisieren zu können, wurden viele Klein-Winternheimer Bürger gefragt, ob in ihren Kellern oder Dachböden noch Urkunden, Dokumente und Gegenstände, die Sankt Andreas betreffen, zu finden sind. Dabei kamen echte Schätze hervor.

Auch der Vorsitzende des Vereins hat bereits über viele Jahre Exponate und Schriftstücke gesammelt, die jetzt ans Tageslicht kamen und in der Jubiläumsausstellung gewürdigt wurden.

 

 

2010 - 125 Jahre MGV 1885 Klein-Winternheim

 

Der MVG 1885 Klein-Winternheim feierte in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass war im Heimatmuseum eine große Sonderausstellung zu sehen, die am 5. März mit einem Empfang im Rathaus offiziell eröffnet wurde.
In Form von Fotos, Dokumenten und historischen Vereinsobjekten wurdevdie Geschichte des traditionsreichen Vereins von den Anfängen bis heute dargestellt. Ausstellungsschwerpunkte waren neben dem Männerchor – als historischer Kern des MVG – die Entstehung und rasante Entwicklung der neuen Chorgruppen popCHORn, RASSELBANDE, Jugendchor BLACK & WHITE und Musikalische Früherziehung.

 

2010 - Fotowettbewerb

Klein-Winternheim - meine Heimat - ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Unter diesem Motto hatte der Geschichtsverein Klein-Winternheim interessierte Amateurfotografen dazu aufgerufen, sich auf Entdeckungsreise durch "ihr" Klein-Winternheim zu begeben und ihren persönlichen Blick im Foto festzuhalten. Nun stehen die Sieger des Fotowettbewerbs fest. Als Jury waren die Besucher des Heimatmuseums an drei Kerbetagen aufgerufen.

Zum Gewinnerbild wurde das Foto „Regenbogenstimmung“ von Helga Kordy gekürt. Die zwei nachfolgend platzierten Fotos sind  „Dachgarten“ von Volker Eckert und „Der Drei-Kirchen-Blick“ von Dr. Horst Miska.

Es besteht noch bis zum Klein-Winternheimer Weihnachtsmarkt am 5. Dezember 2010 die Gelegenheit, die Fotos in der Ausstellung zu sehen.

 

 

2009 - Landwirtschaftliche Arbeitsgeräte, Spielzeug und Winzergerätschaften

Die Ausstellung umfasste landwirtschaftliche Arbeitsgeräte und Fuhrwerke aus Holz im Maßstab 1:15, die im letzten Jahrhundert in Rheinhessen zum Einsatz kamen. Alle Gegenstände sind von einem Hobbykünstler hergestellt. Gleichfalls zu sehen sind Grafiken und Zeichnungen landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen von vor 100 Jahren.

Der weitere Rundgang durch das Museum bot interessante Einblicke in das Leben der Kinder zwischen 1900 und 1950. Gezeigt wurden Puppenstuben, Spiele und viele Dinge, mit denen unsere Vorfahren schon gespielt haben.

Weiter wurde eine Ausstellung von Winzergerätschaften eingerichtet, die anschaulich die Bewirtschaftung der Weinberge und Verarbeitung der Trauben aus der Zeit vor 1950 dokumentiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

2008 - Papiergeld und Münzen ab 1875, Fotografien der Bürgermeister ab 1874 Kleidung, Gegenstände für die Körperpflege und Bilder unserer Vorfahren

Unter dem Thema „Was haben die Menschen damals getragen“ begann der Rundgang durch die Sonderausstellung. Diese Frage haben  wir uns gestellt. Wir erhielten durch intensive Recherchen, Fragen bei alteingesessenen Klein-Winternheimern und dem Fundus des Geschichtsvereins einen guten Überblick über das private Leben der Menschen Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts.

Es kam Interessantes zu Tage, z.B. Unterwäsche, Brennschere, Waschlavoir und eine Besonderheit, ein schwarzes Hochzeitskleid und der dazu passende Anzug. Die Farbe schwarz wurde um 1900 bis in die 20er Jahre getragen.

Die Besucher fanden großen Gefallen an den gezeigten Gegenständen und haben sich immer wieder zu einzelnen Exponaten ausgetauscht. Diesen Teil der Ausstellung rundeten historische Bilder ab; viele sind über 100 Jahre alt.

Der zweite Teil der Ausstellung betraf Papiergeld und Münzen ab 1875. Hier kam durch eigene Sammlungen von Geschichtsvereinsmitgliedern ein eindrucksvolle Auswahl zusammen.

Auch wurden alle Bürgermeister der Gemeinde ab 1874 in Portraits vorgestellt.

Die Besucher kommentierten auch diesen Teil der Ausstellung und diskutieren lebhaft darüber.

 

 

2007 – Lesen in der Bibel

Zu sehen sind evangelische Bibeln, bibelähnliche Erbauungsbücher und Hilfsbücher für interessierte Bibelleser.

Helmut Keller hat in Schaukästen 37 Bücher vorgestellt, die als Leihgabe dem Arbeitskreis überlassen wurden.

Die älteste Bibel stammt aus dem Jahr 1585. Besonders wertvoll ist die Kurfürstenbibel von 1734 mit Metallschließen aus Messing.

Die evangelischen Bibeln hatten in den Familien einen besonders hohen Stellenwert, da sie von allen gelesen werden konnten. Luther machte durch seine Übersetzung ins Hochdeutsche auch dem einfachen Volk die biblischen Inhalte zugänglich.

Neben der Bibelausstellung gibt es auch Dokumente wie ein Original Sendebrief von Martin Luther aus dem Jahr 1530 und ein Gebetsbüchlein von 1672 zu sehen.

 

 

2005 – Historische Entwicklung der beiden Kirchengemeinden und Ausstellung von Schulbildern

Gezeigt wurden im Rahmen einer Ausstellung Dokumente und Bilder aus der langen Geschichte der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde. Ausgestellt waren u.a. auch Bilder von den Bau- und Renovierungsarbeiten an Sankt Andreas.

Die Entwicklung des Dorfschulwesens war ein weiteres Thema dieser Ausstellung. Hier wurden Schulbilder der Jahrgänge 1879 – 1955, die über einen langen Zeitraum von F.J. Becker zusammen getragen wurden, den Besuchern vorgestellt. Auch über die Entwicklung des Schulwesens wurde einige Dokumente präsentiert.

Zu sehen war auch ein Bild des alten Schulhauses, das 1887/1888 erbaut wurde.